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Studierende entwickeln Masken für Kühe, um Methan beim Rülpsen aufzufangen

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Von: Jana Stäbener

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Eine Kuh und eine Maske. In Zukunft könnten Methan-Maulkörbe den Methan-Ausstoß von Kühen reduzieren.
Designer in Großbritannien haben eine Methan-Maske entwickelt, die helfen könnte, den Klimawandel zu verlangsamen. (Symbolbild) © YAYImages/IMAGO/MiS/IMAGO/Collage

Weil Kühe so viel Methan rülpsen, präsentieren Designer:innen nun einen Methan-Maulkorb für die Vierbeiner: Er verwandelt Methan in harmloseres CO₂ und Wasser.

Ab und an zeigen wir Designs, die so unglücklich sind, dass es schon fast wehtut. Das Produkt, das wir hier gleich vorstellen, fällt mit größter Wahrscheinlichkeit auch in diese Kategorie. Zumindest der bloße Gedanke daran ist unangenehm – obwohl die Wirkung dieser Erfindung all unsere Probleme lösen könnte. Es geht um eine Gesichtsmaske für Kühe, die deren Methanemissionen reduziert und damit den Klimawandel aufhalten soll. Sie gewann bei einem Designwettbewerb vor kurzem sogar den, in Großbritannien relativ bekannten „Prinz-Charles-Preis“, der mit 50.000 Pfund (etwa 60.000 Euro) dotiert ist.

Warum brauchen Kühe eine Methan-Maske?

Informationen von Business-Insider zufolge stoßen Kühe bis zu 130 Liter Methan am Tag aus. Bei weltweit etwa eine Milliarde Kühen und Rindern kommt da einiges zusammen, was mit Methan-Masken zumindest reduziert werden könnte. Methan wirke in der Atmosphäre 25-mal so stark wie Kohlendioxid (CO2) und trage deswegen in hohem Maße zum Klimawandel bei, schreibt der Business-Insider. Das Rülpsen von Kühen sei dabei für 95 Prozent der ausgeschiedenen Methangase verantwortlich – nicht etwa, wie fälschlich angenommen, die Luft, die hinten rauskomme.

Masken für Kühe: Methan der Kühe wird in Kohlendioxid und Wasserdampf verwandelt

Die Maske erinnert viel mehr an einen Maulkorb, als die Maske, die wir seit der Pandemie vor Augen haben: Sie sieht ungemütlich sperrig aus und wird den Kühen wie ein Halfter um Hals und die Nüstern gelegt. Das Design stammt von Studierenden des Royal Collage of Art und wurde in Zusammenarbeit des Zero Emissions Livestock Project (ZELP) entwickelt.

Die Idee hinter dem Maulkorb: Er fängt Kuh-Rülpse auf und verwandelt das ausgestoßene Methan in Kohlendioxid und Wasserdampf. Ein Sensor an der Spitze der Maske erkennt laut WIRED wann eine Kuh ausatmet und wie viel Prozent des Methans ausgestoßen werden. Klingt nach Science-Fiction, findet auch Prinz Charles, der den Designwettbewerb „Terra Cart Design Lab“ im Rahmen seiner Initiative für nachhaltige Märkte ins Leben gerufen hatte. Bei der Preisverleihung in London am Mittwoch, 27. April 2022, nannte er die Erfindung „faszinierend“, wie der Telegraph berichtete.

Es gab schon früher Versuche, das Methan bei Kühen zu reduzieren

Für das Methan-Problem der Rinderindustrie gab es schon viele Lösungsansätze: Einer war, die Ernährung der Kühe zu ändern. Wie der Insider schon 2019 berichtete, gehörte zu diesen Versuchen auch eine rosafarbenen Meeresalge, die den Kühen ins Futter gemischt wurde. Sie sollte den Methan-Ausstoß reduzieren, indem sie das Gas schon im Magen-Darm-Trakt auffing. Die Lösung des Methan-Maulkorbs von ZELP ermögliche es den Kühen jedoch, normales Futter zu fressen, was für Bäuer:innen auf der ganzen Welt unkomplizierter sein könnte.

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