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Von wegen Zinswende: Bei vielen Sparkassen und Volksbanken gibt es noch immer keine Guthaben-Zinsen

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Von: Dennis Fischer

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Tagesgeld-Zinsen gibt es noch nicht bei jeder Bank.
Viele Banken zahlen trotz Zinswende noch keine Zinsen aufs Tagesgeld. © Tobias Hase/dpa

Im Kampf gegen die Inflation hebt die EZB die Zinsen weiter an. Viele Banken geben das über höhere Kreditzinsen weiter. Bei den Sparguthaben lassen sich viele Banken hingegen Zeit.

Heidelberg - In Deutschland profitieren längst nicht alle Sparer von der Zinswende der EZB. Laut Analyse des Vergleichsportals Verivox zahlen bundesweit 43 Prozent aller Banken und Sparkassen keine Tagesgeldzinsen. Von insgesamt 661 ausgewerteten Geldhäusern bieten 282 keine Verzinsung. Besonders weit verbreitet sind Nullzinsen im regionalen Sektor, also bei den Sparkassen und den genossenschaftlich organisierten Volks- und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD Banken: Von insgesamt 269 ausgewerteten Sparkassen zahlen 122 keine Zinsen – ein Anteil von 45 Prozent.

Im genossenschaftlichen Sektor ist dieser Anteil mit 48 Prozent noch etwas höher: Von 323 regionalen Genossenschaftsbanken in der Auswertung wiesen 154 einen Tagesgeldzinssatz von 0 Prozent aus. Unter den Banken mit bundesweit verfügbaren Sparangeboten sind Nullzinsen deutlich seltener. Von den 69 ausgewerteten Kreditinstituten zahlen nur 6 keine Tagesgeldzinsen. Das entspricht einem Anteil von 9 Prozent.

Bundesweite Angebote im Schnitt deutlich höher verzinst

Die durchschnittliche Tagesgeldverzinsung der bundesweit verfügbaren Angebote liegt derzeit bei 0,75 Prozent. Anfang August, also kurz nach der ersten Leitzinserhöhung, lag der Durchschnittszins noch bei 0,05 Prozent, heißt es von Verivox. Bei den Festgeldern mit zwei Jahren Laufzeit habe sich der Durchschnittszins seit August von 0,82 auf 2,39 Prozent etwa verdreifacht.

Auch im regionalen Sektor legen die Zinsen zu. Doch im Schnitt gibt es für Sparer hier deutlich geringere Erträge. Für Tagesgeldanlagen zahlen die Sparkassen aktuell durchschnittlich 0,15 Prozent Zinsen. Wer sein Geld für zwei Jahre fest anlegt, erhält dafür im Schnitt 1,66 Prozent Zinsen. Bei den genossenschaftlich organisierten Regionalbanken wird Tagesgeld durchschnittlich mit 0,13 Prozent verzinst, Festgeld mit 24 Monaten Laufzeit bringt im Schnitt 1,68 Prozent.

Deutsche Banken zahlen bis zu 3,4 Prozent für 2-jähriges Festgeld

„Unter den Banken mit deutschem Einlagenschutz bietet laut Verivox die Akbank mit 1,6 Prozent derzeit den höchsten Tagesgeldzins, der für Neu- und Bestandskunden gleichermaßen gilt. Bei Kreditinstituten mit Sitz im europäischen Ausland können Sparer sogar bis zu 2,5 Prozent Zinsen bekommen.

Für Festgeldanlagen mit 2 Jahren Laufzeit zahlen deutsche Geldhäuser bis zu 3,4 Prozent Zinsen, Banken außerhalb Deutschlands bieten bis zu 3,51 Prozent. EU-weit sind Sparguthaben bis 100.000 Euro pro Bank und Kunde gesetzlich abgesichert. Im Falle einer Bankenpleite werden Sparer aus dem nationalen Einlagensicherungssystem des Mitgliedstaates entschädigt, in dem das Kreditinstitut seinen Sitz hat.

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